Der Jobcoach

Der Jobcoach

Der Podcast mit Jobcoach Mathias Fischedick

Transkript

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00:01:14: Wie zufrieden bist du mit deinem Chef? Und wenn du selber Führungskraft bist, wie

00:01:19: sicher fühlst du dich in dieser Rolle? Aus meiner Erfahrung als Coach gibt es

00:01:25: sieben große Fehler, die Chefs machen können.

00:01:28: Und um die geht es jetzt.

00:01:31: Willkommen bei "Der Jobcoach", deinem

00:01:34: Podcast für bessere Zusammenarbeit,

00:01:37: wirkungsvolle Führung und mehr Arbeitsfreude.

00:01:41: Ich bin Mathias Fischedick.

00:01:43: Schön, dass du dabei.

00:01:46: Zur Führungskraft wirst du ja nicht erst

00:01:48: nach einem Studium, sondern du bist es von heute auf morgen.

00:01:52: Du wirst befördert und dann steht auf deiner Visitenkarte "Chef".

00:01:56: Wenn du Glück hast, dann zahlt dir die

00:01:59: Firma ein Führungskräfte Coaching oder ein Führungskräfte Seminar.

00:02:03: In den meisten Fällen ist es aber nicht so.

00:02:05: Und du wirst ins kalte Wasser geschmissen

00:02:08: . Das auch als Botschaft, falls du selber keine Führungskraft bist,

00:02:13: mit dem Hinweis: Sei milde mit deinem Chef, mit deiner Chefin, denn die geben

00:02:18: ihr Bestes, aber wissen nicht immer unbedingt, was das Beste ist.

00:02:23: Die sieben größten Fehler, die Chefs aus meiner Erfahrung machen können.

00:02:28: Fehler Nummer eins Unklarheit.

00:02:32: Ich erlebe es ganz oft, dass Mitarbeiter

00:02:34: verunsichert sind, nicht genau wissen, ob sie das Richtige gerade tun.

00:02:38: Immer wieder zum Chef gehen, fragen Mache ich einen guten Job? Ist das richtig so?

00:02:42: Oder auch keine Idee haben, wohin soll es eigentlich gehen mit der Abteilung?

00:02:47: Wie soll es da hingehen?

00:02:49: Und deswegen ist Unklarheit für mich einer

00:02:52: der größten Fehler, den du als Chef haben kannst.

00:02:57: Wenn du deinem Mitarbeiter klar sagen kannst: Das sind unsere Ziele.

00:03:02: Genau das sind deine Aufgaben.

00:03:05: Und auf diese Art und Weise möchte ich, dass du die umsetzt.

00:03:10: Und damit meine ich nicht, dass du als Chef der Mitarbeiter jeden Handgriff sagen

00:03:13: sollst, sondern es geht mir hier um die Werte.

00:03:16: Also wonach bewertest du gute Arbeit?

00:03:20: Wenn du mir schon länger folgst, dann

00:03:22: weißt du, dass Werte für mich ein ganz wichtiger Kernaspekt sind im Leben.

00:03:27: Werte beschreiben das, wonach wir

00:03:30: beurteilen, ob etwas gut oder schlecht ist.

00:03:32: Unsere Werte definieren auch, ob uns etwas Spaß macht oder nicht.

00:03:37: Ein paar Beispiele, also typische Werte

00:03:39: könnten sein: Freiheit, Sicherheit, Struktur, Status.

00:03:44: Und je nachdem, was du deine wichtigsten Werte sind, beurteilt du als Führungskraft

00:03:48: bewusst oder unbewusst, du machst es so oder so, die Arbeit deiner Mitarbeiter.

00:03:53: Also angenommen, dein größter Wert ist

00:03:55: Freiheit, dann ist deine Erwartung, dass deine Mitarbeiter auf ihre Art und Weise

00:04:00: frei ihre Arbeit machen , Hauptsache, das Ergebnis stimmt.

00:04:03: Und du bist vielleicht genervt, wenn ein

00:04:05: Mitarbeiter kommt, und will von dir genau hören, wie er was zu tun hat.

00:04:09: Gegenbeispiel Angenommen, dein größter Wert ist Struktur.

00:04:14: Dann möchtest du, dass deine Mitarbeiter ihren Job vorschriftsgemäß machen, immer

00:04:20: gleich machen, so dass du genau weißt, was sie wie tun.

00:04:24: Wenn da ein Mitarbeiter mal auf seine Art

00:04:26: und Weise etwas macht und du weißt nichts davon, wird dich das verunsichern.

00:04:30: Das heißt, wenn du ein Chef bist, dem

00:04:33: Struktur wichtig ist, dann kann ein Mitarbeiter bei dir nur punkten oder sehr

00:04:38: wahrscheinlich nur punkten, wenn er selber strukturiert arbeitet.

00:04:42: Wenn du ein Chef bist, der Freiheit liebt, dann wird ein Mitarbeiter bei dir

00:04:46: Bonuspunkte kriegen, wenn er auf seine Art und Weise die Dinge löst und mal platt

00:04:52: gesagt dich nicht nervt damit, dass er ständig fragt Wie soll ich was tun?

00:04:56: Wenn dir das nicht klar ist, was deine Werte sind,

00:05:00: dann ist es auch deinen Mitarbeiter nicht klar, weil du es nicht kommuniziert.

00:05:04: Das heißt, ein Mitarbeiter fühlt sich

00:05:06: vielleicht ungerecht behandelt, weil er den Job gut machen will und gerade

00:05:10: deswegen sich an die Vorschriften hält oder gerade sich nicht dran hält.

00:05:14: Er weiß ja nicht, wonach du richtig und falsch bewertest,

00:05:17: und deswegen ist es so wichtig, dass du dir erst selber klar bist, über deine

00:05:22: Werte, denn dann kannst du es kommunizieren.

00:05:25: In der idealen Welt ist das so: Wenn du einen neuen Mitarbeiter kriegst, ein neues

00:05:30: Team kriegst, dann halt eine kleine Antrittsrede oder machen eins zu eins

00:05:34: Gespräch, wenn es nur ein neuer Mitarbeiter ist.

00:05:36: Und sag "Lieber Mitarbeiter oder liebe Mitarbeiter, wenn es ein Team ist.

00:05:40: Ich will euch eine Klarheit geben und deswegen das und das sind die Ziele, die

00:05:44: ich für unser Team in der nächsten Zeit sehe." ...

00:05:47: sag da auch klar, in welchem

00:05:48: Zeitraum ... "Und mir ist ..." als Beispiel "...

00:05:51: Freiheit wichtig. Deswegen, wenn ihr eure Aufgaben

00:05:54: eigenständig macht, dann sammelt ihr bei mir Pluspunkte, wenn ihr ständig kommt und

00:05:58: fragt, wie genau ihr irgendwas tun sollt , dann bringt ihr mich auf die Palme.

00:06:02: Also Pluspunkte: Macht es eigenständig , Minuspunkte: wenn ihr ständig fragt!"

00:06:06: Du sorgt damit für Klarheit.

00:06:08: Und damit ist jedem klar, wann er von dir Lob kriegt und wann er Kritik kriegt.

00:06:13: Und wenn du klar bist und das heißt für mich auch konsequent, also wenn du eine

00:06:17: Richtung vorgibt, dass du die weiter verfolgst, wenn wir etwas als gut

00:06:20: darstellt, das es auch wirklich gut ist, wenn ein Mitarbeiter sich so verhält, wenn

00:06:25: du so konsequent und klar bist, dann sorgt du für Berechenbarkeit

00:06:29: und Berechenbarkeit bringt Entspannung für deine Mitarbeiter, weil sie können sich

00:06:33: auf ihren Job fokussieren und müssen nicht immer denken "Wie ist er denn heute drauf?

00:06:38: Worum geht es denn jetzt hier? Gestern hat er gesagt Heute hott.

00:06:42: Worum gehts jetzt hier?" Klarheit bringt Sicherheit für deine Mitarbeiter.

00:06:49: Fehler Nummer 2, den viele Chefs machen, ist Unzuverlässigkeit.

00:06:54: Das hat indirekt auch etwas mit Klarheit zu tun.

00:06:57: Halte dich an deine Absprachen. W

00:06:59: enn du ein Telefon Termin ansagt zum Beispiel, dann halte ich bitte dran.

00:07:04: Auch wenn du der Chef bist, der ganz viel

00:07:06: zu tun hat, halte dich an deine Termine, an deine Absprachen.

00:07:09: Und wenn du einen Termin mal nicht

00:07:11: einhalten kannst, dann sag das bitte im Vorfeld und nicht im Nachhinein nach dem

00:07:16: Motto "Ja, letzte Woche, da konnte ich nicht anrufen.

00:07:20: Da war so viel zu tun." Das heißt für

00:07:21: mich, dass du nicht die Verantwortung übernimmst.

00:07:24: Sei verantwortungsvoll und zuverlässig.

00:07:27: Und wenn du das bist, dann steigt das Vertrauen deiner Mitarbeiter in dich.

00:07:32: Angemerkt an diesem Punkt, und das gilt

00:07:35: für alles, als Chef bist du immer Vorbild, und wenn du unzuverlässig bist, dann

00:07:41: darfst du dich nicht wundern, wenn deine Mitarbeiter das auch nicht so genau nehmen

00:07:45: mit der Pünktlichkeit oder sich an Absprachen zu halten.

00:07:48: Du bist immer Vorbild, und deswegen, wenn du möchtest, dass du dich auf deine

00:07:53: Mitarbeiter verlassen kannst, dann sei selber zuverlässig, verlässlich.

00:08:00: Fehler Nummer drei, den viele Chefs machen, ist mangelnde Wertschätzung.

00:08:06: Wertschätzung als Chef fängt schon im Kleinen an.

00:08:08: Zuhören zeigt Wertschätzung, und damit meine ich das echte Zuhören.

00:08:13: Wirklich interessiert zu sein an dem, was

00:08:16: dein Mitarbeiter gerade sagt, und nicht im Kopf schon zu denken "Was wirst du gleich

00:08:20: antworten?" Oder "Was hast du gleich für ein Meeting?" Oder hast du das Bügeleisen

00:08:25: zuhause ausgestellt, also wirklich im Moment zu sein und wach zuzuhören.

00:08:30: Das ist schon ein Zeichen von Wertschätzung, und der Mitarbeiter spürt

00:08:34: das. Grundsätzlich heißt Wertschätzung auch oder gerade die Kollegen, die

00:08:39: Mitarbeiter zu schätzen, die so komplett anders ticken als du.

00:08:44: Sich bewusst zu machen, auch wenn du strukturiert bist, ist der kreative

00:08:48: Querdenker Kollege genau so gut wie du. Der tickt halt anders.

00:08:53: Aber er ist nicht schlechter.

00:08:55: Und die Wertschätzung des Andersartigen im

00:08:58: positiven Sinne gemeint, d as macht dich fit für die Zukunft.

00:09:02: Denn nur wenn du ein Team hast von Mitarbeitern, die alle unterschiedlich

00:09:06: sind, dann könnt ihr gemeinsam wirklich neue Dinge entwickeln.

00:09:10: Wenn du nur Mitarbeiter förderst und

00:09:12: schätzt, die genau so ticken wie du, dann hast du es vielleicht leichter, und es ist

00:09:16: bequemer, aber die Ergebnisse werden nicht so außergewöhnlich sein.

00:09:21: Wie wichtig Wertschätzung ist und welchen

00:09:23: großen Faktor das in der Führung hat, habe ich letztens erlebt. Da war ich für einen

00:09:28: großen Finanzkonzernen gebucht, mit einem Vortrag auf einem großen Kongress, und es

00:09:32: gab ein neues Mitglied im C-Level, also ganz oben.

00:09:37: Und

00:09:37: dieser Kollege, ich sag den Namen jetzt nicht,

00:09:40: um es vertraulich zu behandeln, sagte

00:09:42: mir, als er angefangen hat, hat er mitbekommen, dass die Leistung in den

00:09:46: Teams nicht gut war und dass die Stimmung schlecht war.

00:09:49: Und das, was er gemacht hat, war: Er hat sich erstmal Zeit genommen, die

00:09:53: Mitarbeiter kennenzulernen. Er hat ihnen zugehört.

00:09:57: Er hat sich interessiert, wie die Dinge bisher gelaufen sind.

00:10:00: Und das, alleine das

00:10:01: hat dazu geführt, dass sich innerhalb eines Jahres die Stimmung verbessert hat

00:10:06: und damit auch die Leistung der Mitarbeiter.

00:10:08: Und die Mitarbeiter haben ihn gefeiert, a

00:10:10: ls ich da war. Als der auf die Bühne gegangen ist vor mir, die haben dem

00:10:14: zugejubelt, weil sie einfach gemerkt haben, der schätzt uns, der mag uns.

00:10:19: Und es ist keiner, der Gehaltserhöhungen verteilt hat oder keine Ahnung, was

00:10:23: gemacht hat. Alleine dadurch, dass er sich interessiert hat für die Mitarbeiter, hat

00:10:28: er Punkte gesammelt und hat für Motivation gesorgt.

00:10:31: Ein Zeichen von mangelnder Wertschätzung u nd wenn du das machst, meinst du das

00:10:35: vielleicht gar nicht so, ist oft, dass wir, wenn wir einen neuen Mitarbeiter

00:10:39: haben oder neu in ein Team kommen, erst mal alles auf links krempeln.

00:10:43: Wollen frischen Wind reinbringen wollen, alles neu machen.

00:10:46: Das ist ein cooler Anspruch.

00:10:48: Aber damit ignoriert du die Erfahrung

00:10:51: deiner Mitarbeiter. Und auch, dass diese Ignoranz ist.

00:10:54: Mangelnde Wertschätzung, bevor du was

00:10:56: Neues anfängst, mit einem Team oder bevor du deinem Mitarbeiter sagst, er soll Dinge

00:11:00: doch bitte anders machen als bisher, b itte interessiert dich erstmal dafür,

00:11:05: warum er oder das Team die Dinge vorher anders gemacht haben.

00:11:09: Du musst es ja nicht genauso

00:11:10: weiterführen, aber zum einen zeigst du Wertschätzung, wenn du dich

00:11:13: interessierst und zum zweiten kann es ja sein, dass du in diesen Gesprächen noch

00:11:18: ein paar Dinge lernst, die dir helfen, die Dinge noch besser zu machen

00:11:22: und nicht einfach so alles neu zu machen, sondern vielleicht zu verstehen. Ein paar

00:11:25: der alten Wege waren gut, die solltet ihr beibehalten.

00:11:30: Fehler Nummer vier, den du machen könntest ist, Fehler nicht einzugestehen.

00:11:36: Das erlebe ich auch ganz oft, gerade im Vertrieb bei den Führungskräften, die sind

00:11:40: oft Status getrieben und da "dürfen Fehler nicht sein".

00:11:44: Da ist so der Anspruch "als Chef muss sich unverletzt bar sein".

00:11:48: Und da werden eben Fehler, Dinge, die

00:11:50: schiefgehen, mal eben unter den Teppich gekehrt.

00:11:52: Wenn du Fehler nicht eingesteht, dann sorgt du dafür, dass das Vertrauen sinkt.

00:11:58: Denn die Mitarbeiter kriegen ja mit, dass du was falsch gemacht.

00:12:01: Aber du stehst nicht dazu, also bin ich skeptisch, was dich angeht als Chef.

00:12:06: Und wenn du Fehler eingesteht, dann ist das ein Vertrauensbeweis.

00:12:11: Denn du machst dich ja damit verletzbar, w enn du deine Schwachstellen offenlegt.

00:12:15: Und Vertrauen ist der Schmierstoff für jede Beziehung.

00:12:18: Wenn du dich öffnest, wenn du offen mit

00:12:20: Fehlern umgehst, dann ist die Chance hoch, dass das auch deine Mitarbeiter tun, wenn

00:12:25: sie Fehler machen. Und auch da wieder: Du bist Vorbild als Führungskraft!

00:12:30: Wenn du vorlebt, dass man Fehler negiert, dass man sie nicht eingesteht.

00:12:34: Was machen deine Mitarbeiter?

00:12:36: Sie werden doch genau so reagieren, wenn sie etwas falsch machen.

00:12:39: Führungs Fehler Nummer fünf ist, Konflikten aus dem Weg zu gehen.

00:12:45: Gerade wenn du als Chef sehr

00:12:48: harmoniebedürftig bist, kann es sein, dass du in die Falle tapst und deswegen

00:12:52: Konflikte bewusst oder unbewusst ignoriert.

00:12:56: Und das ist nie gut.

00:12:58: Wenn du Konflikte nicht bearbeitet, dann

00:13:00: schwelen die unterschwellig weiter, bis es zur riesen Explosion kommt.

00:13:05: Ich werde in Unternehmen oft gebucht, um solche Konflikte dann zu klären, zu lösen.

00:13:10: Das ist für mich immer so ein

00:13:11: zweischneidiges Schwert, weil auf der einen Seite finde ich es toll, dass sich

00:13:14: Hilfe von außen geholt wird, weil es ja auch zeigt, dass ein Konflikt ernst und

00:13:18: wichtig genommen wird. Auf der anderen Seite denke ich:

00:13:22: Wieso konnte es überhaupt so weit kommen, dass ein Konflikt so eskaliert ist?

00:13:27: Weil der Chef sich nicht frühzeitig eingeschaltet hat.

00:13:32: Und eingeschaltet heißt für mich nicht zu

00:13:34: bestimmen: Du hast Recht, du hast Unrecht, sondern heißt für mich,

00:13:38: wertschätzend mit beiden Parteien gleichzeitig zu reden, um zu schauen wo

00:13:43: ist eine gemeinsame Basis, die man finden kann, damit es wieder weitergehen kann,

00:13:48: und nicht in Streit, sondern in Frieden und Harmonie, soweit das möglich ist.

00:13:53: Es müssen ja nicht alle die besten Freunde

00:13:55: sein, aber es sollte nicht mit Groll miteinander gearbeitet werden.

00:14:00: Ich wurde letztens mal gebucht für ein

00:14:02: Unternehmen, da sollte ich ein Konflikt Gespräch führen mit zwei Mitarbeiterinnen.

00:14:05: Und der Chef, der war sowas von konfliktscheu.

00:14:08: An dem Tag, an dem ich da war,

00:14:10: hatte der rein zufällig in Anführungsstrichen ein Außentermin.

00:14:15: Also er wollte noch nicht mal im selben

00:14:16: Gebäude sein, wo ich das Konflikt Gespräch führe.

00:14:19: Und das geht auf Dauer nicht gut.

00:14:21: Also stellte ich den Konflikten als Chef, sei wach, denn je früher du einen Konflikt

00:14:27: erkennst, je eher du den bearbeitetest mit den Kollegen, desto leichter geht das.

00:14:33: Fettnäpfchen Nummer sechs als Chef ist: Du nimmst zu oft die Retterrolle ein.

00:14:41: Vielleicht regt sich jetzt gerade in dir ein Widerstand.

00:14:43: "Naja, aber Retterrolle!?Also Mitarbeiter unterstützen ist doch toll als Chef."

00:14:48: Jein.

00:14:51: Zum einen ist es so, und das ist für mich

00:14:53: der wichtigste Grund: Wenn du ein Mitarbeiter ständig unterstützt, ständig

00:14:58: anschiebst, dann sorgst du dafür, dass der nicht selber ins Laufen kommt.

00:15:02: Dann sorgt er dafür, dass der nicht sein Potenzial entfaltet.

00:15:06: Und wenn du ihm ständig hilfst, dann steckt da ja auch drin "Naja, ohne mich

00:15:10: schafft er das nicht." Und dann bestärke zu den Kollegen in dem Glauben, dass er

00:15:14: alleine nicht in der Lage ist, sein Job gut zu machen. Alleine deswegen solltest

00:15:18: du nicht Retters sein, sondern du solltest dem Mitarbeiter vertrauen.

00:15:22: Wenn er zu dir kommt, und sagt Hilfe,

00:15:24: "Chef ich kriegt das nicht hin!" Frag ihn liebevoll, aber eindringlich.

00:15:28: "Okay.

00:15:29: Was kannst du tun als kleinen Schritt, um weiterzukommen?

00:15:33: Wie könntest du das, was du brauchst, kriegen, ohne meine Unterstützung.?"

00:15:38: Das wird dein Mitarbeiter im ersten Moment vielleicht nicht so gefallen.

00:15:42: Aber wenn er dann anfängt, selber zu

00:15:44: laufen, sich selber seine Dinge zu suchen, wird er stolz sein auf sich, weil er es

00:15:48: alleine oder sie es alleine geschafft hat. Also fördere deine Mitarbeiter!

00:15:52: Fördere sie darin, Dinge selbst zu tun, und hilf ihnen nicht ständig.

00:15:57: Eine Ausprägung von Retterrolle, die ich

00:15:59: ganz oft in Unternehmen mitkriege ist, dass Chefs sagen "Liebe Mitarbeiter, meine

00:16:05: Tür steht euch immer offen!" Das ist eine Falle, denn entweder steht

00:16:10: sie wirklich immer offen, und du kommst nicht zum Arbeiten, weil ständig

00:16:13: irgendjemand kommt und was fragt und dich unterbricht.

00:16:16: Oder Du hast das nicht so wortwörtlich gemeint, die Mitarbeiter kommen, wollen

00:16:22: dich was fragen, und du sagst "Jetzt nicht!

00:16:24: Komm später wieder! Komm morgen wieder!

00:16:26: Lass dir einen Termin geben!" Das heißt, da verspielst

00:16:29: du dein Vertrauen, weil deine Tür doch nicht immer offen steht.

00:16:32: Also sei bitte vorsichtig mit solchen "allzeit bereit Helfer"-Versprechen.

00:16:39: Fehler Nummer 7 hat was mit dem richtigen Bewusstsein als Chef zu tun.

00:16:43: Der Fehler ist, dass du vergisst, dass du als Chef immer führst.

00:16:50: Du bist immer in der Führungsrolle.

00:16:54: Vielleicht kennst du Paul Watzlawick.

00:16:56: Der hat so verschiedene Kommunikations bücher geschrieben und eine

00:17:02: Grunderkenntnis von ihm war: Du kannst nicht nicht kommunizieren.

00:17:06: Selbst wenn du nichts sagst, drückst du ja was damit aus.

00:17:09: Das Gleiche gilt für dich als Chef.

00:17:10: Du kannst nicht nicht führen.

00:17:13: Wenn du zum Beispiel schlecht gelaunt, weil du Stress zu Hause hattest oder

00:17:17: mit dem Chef oder beim Kunden, warum auch immer, wenn du schlecht gelaunt ins Büro

00:17:21: kommst und gehst einfach nur an ein paar offenen Türen vorbei, ohne was zu sagen,

00:17:27: hast du schon eine Führungsbotschaft gesendet!

00:17:31: Die Mitarbeiter interpretieren, was du da gerade gemacht hast.

00:17:34: "Warum hat er schlechte Laune?

00:17:36: Haben wir einen Fehler gemacht. Was könnten der meinen?

00:17:38: Was haben wir denn falsch gemacht?" Und

00:17:40: Sie sind irritiert. Auch da fehlt wieder die Klarheit.

00:17:44: Wenn du mit einem Mitarbeiter mehr

00:17:46: sprichst als mit einem anderen, auch damit drückst etwas aus.

00:17:50: Das wird interpretiert.

00:17:51: "Warum spricht er mit dem mehr.

00:17:53: Weil er den lieber hat!?

00:17:54: Warum hat er den lieber?

00:17:55: Weil der Dinge anders macht als wir. Was

00:17:58: ist da los?" Alles, was du tust, hat eine Führungsbotschaft.

00:18:02: Deswegen sei die darüber bewusst.

00:18:04: Und damit kommen wir wieder zu Fehler Nummer eins und sorge für Klarheit.

00:18:09: Wenn du schlecht gelaunt ins Büro kommst,

00:18:11: weil irgendwas schiefgelaufen ist, gib eine klare Botschaft warum?

00:18:15: Du musst ja nicht jedes Detail erzählen, a ber sag "Leute

00:18:18: , ihr habt es vielleicht schon gemerkt, ich bin heute nicht gut drauf.

00:18:20: Ich habe Stress zu Hause" oder "ich habe Stress mit dem Chef." oder

00:18:23: "ich hab gerade ein Projekt im Kopf . Es hat nichts mit euch zu tun.

00:18:26: Macht bitte einfach weiter.

00:18:27: Ihr macht das super, was ihr macht.

00:18:29: Ich brauche ein bisschen meine Ruhe."

00:18:30: Damit sagst du für Klarheit Du bist immer Chef.

00:18:35: Egal, was du machst, es wird interpretiert.

00:18:38: Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Umsetzung, beim besser macht von den

00:18:42: sieben Fehlern und freue mich, wenn du mir dazu Feedback gibst.

00:18:45: Schreib mir gerne per Mail, die Adresse findest du auf meiner Homepage, oder per

00:18:51: Instagram oder Facebook oder LinkedIn oder Xing oder wo auch immer du mir folgst.

00:18:56: Das war "Der Jobcoach". Wenn es dir

00:18:59: gefallen hat, denn empfiehl mich gerne weiter, diese Folge speziell gerne an

00:19:03: deinen Chef, wenn du das Gefühl hast, er führt nicht so perfekt, wie er es

00:19:07: könnte, oder an deine Chef-Kollegen, wenn du auf dem Führungslevel unterwegs bist.

00:19:12: Und damit du immer auf dem Laufenden bist, abonniert mich einfach, dann kriegst du

00:19:15: direkt eine Meldung, wenn es eine neue Folge gibt.

00:19:18: Und wenn du mal sehen willst, wie ich so auf der Bühne aussehe, dann komm gerne

00:19:22: vorbei bei meiner Tour "Überleben unter Kollegen LIVE". Den Link zu den Terminen

00:19:27: und näheren Infos findest du hier in den Shownotes.

00:19:31: Schön, dass du dabei warst. Und bis bald.

Über diesen Podcast

Der Business-Coach Mathias Fischedick gibt dir in seinem Podcast »Der Jobcoach« praxisnahe Tipps, wie du besser mit deinen Kollegen zusammenarbeitest, wirkungsvoller führst und mehr Freude bei der Arbeit hast. Dieser Podcast ist der Richtige für dich, wenn du Motivation und Inspiration brauchst, um noch souveräner und erfolgreicher in deinem Job zu werden - Ganz nach der Devise »Das Leben ist zu kurz, um nur einen Tag frustriert zur Arbeit zu gehen!«

Mathias Fischedick hat 15 Jahre Praxiserfahrung als Führungskraft in internationalen Medienunternehmen und begleitet seit 13 Jahren Menschen aus allen Branchen und Hierarchieebenen als Jobcoach und Trainer.

Er ist SPIEGEL-Bestseller-Autor, Speaker für Firmenveranstaltungen, von seiner tägliche Radioserie »Überleben unter Kollegen« wurden bisher über 500 Folgen ausgestrahlt und mit seiner Edutainmentshow »Überleben unter Kollegen LIVE« ist er auf Bühnen in ganz Deutschland zu sehen.

Weitere Infos zu Mathias Fischedick findest du hier: www.mathias-fischedick.de

von und mit Mathias Fischedick - Der Jobcoach

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